Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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rate von Frankreich drohende Gefahr neue Rüstungen notwendig. Dies führte raieber zu Streitigkeiten mit den Landständen, die
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Ian-Wellem-Deukinal auf dem Marktplatze.
die von Johann Wilhelm geforderten Summen nicht bewilligen wollten; doch fetzte er seine Absichten endlich durch.
Als sein Vater Philipp Wilhelm 1685 Kurfürst von der Pfalz wurde, beanspruchte Ludwig Xiv. von Frankreich einen ^eil der
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Mplific_Xtori Frankreich
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13.Jahrhunderts das Schießpulver erfunden haben, welches im Kriegswesen große Veränderungen hervorrief. Die ersten Schußwaffen wurden zu Anfang tzes 15. Jahrhunderts in Frankreich gebraucht. 1436 erfand ein Edelmann aus Mainz Johann Gutenberg, diebuchdruckerkunst; 1456 erschien das erste gedruckte Buch, eine lateinische Bibel.
Im Jahre 1492 entdeckte der Genuese Columbus Westindien und später auch das Festland von Amerika. Sechs Jahre später wurde von dem Portugiesen Vasco de Gama der Seeweg nach Ostindien um Afrika herum gefunden, und um das Jahr 1520 die Erde zum ersten Male umsegelt von dem portugiesischen Seefahrer Magelhaert. Die Fahrt dauerte drei Jahre. Europa erhielt von den neu entdeckten Ländern allerlei bis jetzt unbekannte Erzeugnisse, auch neue Nahrungsmittel, so den Mais und die Kartoffeln aus Amerika.
18. Die Reformation (1517).
Zu Ansang des 16. Jahrhunderts trat eine große Spaltung in der Kirche ein, welche man Reformation*) nennt. Der Urheber derselben war der Augustinermönch Martin Luther, _ Lehrer an der Hochschule zu Wittenberg. Er trat zuerst gegen den Mißbrauch auf, der mit dem Ablasse getrieben wurde, stellte aber bald Lehren auf, welche mit der Lehre der Kirche nicht übereinstimmten. Da er viele Anhänger fand und nicht widerrufen wollte, wurde er vom Papste aus der Kirche ausgeschlossen. Luther verbrannte den Bannbrief und sagte jich ganz vom Papste los. Der damalige Kaiser Karl V. lud Luther vor einen Reichstag zu Worms und forderte ihn zum Widerruf auf. Luther aber beugte sich nicht. Der Kaiser sprach nun die Reichsacht über ihn aus, aber der Kurfürst von Sachsen beschützte ihn. Die Zahl seiner Anhänger wurde immer größer, und es entstand eine vollständige Spaltung in der Kirche, nicht blos in Deutschland , sondern auch in andern Ländern. Luther und seine Anhänger verwarfen viele Lehren und Gebräuche der Kirche. Da der Kaiser alle Streitschriften über Glaubenssachen verbot, protestirten Ite dagegen und erhielten davon den Namen Protestanten. Luther starb im Jahre 1546. Außer ihm traten noch andere Kirchenverbesserer auf, unter denen
*) Reformation — Verbesserung.
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115. Der Sturz des Lwen. Die Macht, die der trotzige Welfe seinem kaiserlichen Vetter verweigert hatte, verwandte er inzwischen zur Ausdehnung seiner Herrschaft im slawischen Osten und Norden; Christentum und Deutschtum folgten seinen Spuren.
Aber schwer legte sich auf den ungetreuen Herzog die Hand des Kaisers. Vergeblich zu dreien Malen vor einen Reichstag gefordert, wurde der Lwe gechtet und seiner Herzogtmer entsetzt. Nach kurzem Widerstande sah er sich von allen verlassen. Verzweifelt warf sich Heinrich in Erfurt zu Barbarossas Fen. Dieser hob ihn unter Trnen auf und verzieh. Doch blieben ihm -l-lol on seinen Landen nur die Stammgter Braunschweig und Lne-brg; Bayern dagegen kam an das Haus Wittelsbach, das noch heute dort regiert, und Sachsen wurde zersplittert. In der Ver-bannung, am Knigshofe von England, trauerte der Lwe um die verlorene Macht.
11. Kaisertage. Nichts Glnzenderes hatte die Welt je ge-sehen als das groe Reichsfest, das um Pfingsten 1184 zu Mainz den Frieden des Reiches verkndete. Die beiden ltesten kaiserlichen Prinzen Heinrich und Friedrich empfingen hier aus des Vaters Hnden den Ritterschlag. 70 000 Herren wohnten als Gste des Kaisers in einer bunt bewimpelten Zeltstadt am Rhein, und das An-denken an die Pracht der Kirchgnge, Aufzge und Ritterspiele lebte noch lange fort in Lied und Gesang des Volkes.
Zwei Jahre spter boten die Mailnder zum Zeichen ihrer wiedererwachten Treue dem Kaiser ein nicht minder herrliches Fest: es war zur Feier der Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit K o n st a n z e, der Erbin des Normannenreiches im sonnigen Unteritalien. Der Kaiser stand auf der Hhe seiner Macht; er ahnte nicht, da er den italienischen Boden nie wieder betreten sollte.
8117. Der Dritte Kreuzzug. Jerusalem gefallen!" Wie ein Donnerschlag wirkte diese Schreckenskunde, im Abendlande. Der greise Barbarossa glaubte den Ruf des Herrn zu erkennen und nahm ohne Zgern das Kreuz. Die Könige von England und Frankreich taten ein gleiches.
Es war um Ostern 1189, als der Kaiser mit dem stattlichsten Heere der Ritterzeit von Regensburg aus gen Osten zog. Glcklich gelangte er der den Bosporus; bei der heutigen Stadt Kniah in Kleinasien sprten die Trken die Wucht des deutschen Schwertes. Aber der Zug durch das wste, feindliche Land war voll Mhsal und Entbehrung; viel Steine gab's und wenig Brot". Und das Schreck-lichste kam bald: in den reienden Wassern des Bergstromes Saleph fand der Kaiser einen jhen Tod. Ertrank er etwa bei dem Versuche, den gefhrlichen Flu zu durchreiten, oder traf ihn beim Baden der
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Extrahierte Ortsnamen: Erfurt Braunschweig Haus_Wittelsbach Sachsen England Mainz Rhein Unteritalien Jerusalem England Frankreich Regensburg Kleinasien Bergstromes_Saleph
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und Freundschaft und bringet die zur Eintracht, die in Zwietracht leben, fliehet die Lge und verabscheuet den Meineid, sprechet kein falsch Zeugnis und begehet keinen Diebstahl liebet eure Nchsten wie euch selbst! Wenn ihr solches beobachtet, so knnt ihr am Tage des Gerichtes ruhig vor den Stuhl des ewigen Richters treten und sprechen: Gib, Herr, denn wir haben gegeben, erbarme dich, denn wir haben Barmherzigkeit gebt." Wie mu die frnkische Christengemeinde den herrlichen Worten gelauscht haben!
51. Bonifazius. Der eigentliche Apostel der Deutschen" wurde der Angelsachse W i n f r i d. Mit seinem spteren kirchlichen Namen Bonifazius (= von guter Bestimmung) nennt ihn die Geschichte. Er stammte aus einer vornehmen Familie im sdlichen England. Frh Mnch und Priester, predigte er zuerst mit seinem Landsmanne Willibrord in Friesland. Aber beide wurden ver-trieben. Jetzt reiste Bonifazius nach Rom. Mit der Vollmacht und dem Segen des Papstes fr sein Missionswerk kehrte er zurck. Voll heiligen Eifers durchzog er predigend Thringen und Hessen. Bei Geismar unweit Kassel fllte er eine dem Donar geheiligte Eiche. Nun lieen sich viele taufen. berall baute er hlzerne Kirchen. Sie wurden bald die Mittelpunkte von Ansiedlungen. Die kirchlichen Verhltnisse des Frankenreiches ordnete Bonifazius im Einvernehmen mit dem ppstlichen Stuhl; dieser erhob ihn zum Erzbischof der die von ihm gegrndeten Bistmer, z. B. Wrzburg, Regensburg, Salz-brg. Sein Sitz wurde Mainz, das seitdem die vornehmste deutsche Bischofsstadt blieb.
7jsj. ^s Greis unternahm Bonifazius noch eine Missionsreise nach Friesland. Hier (im heutigen Holland) wurde er von einer Schar Heiden berfallen. Freudig ging der Gottesmann dem Mrtyrertode entgegen. Heute ist der langersehnte Tag da," rief er seinen Gefhrten zu, und unserer Auflsung herrliche Zeit steht bevor. Darum seid stark im Herrn und hoffet auf ihn, denn er wird eure Seele erlsen!" Dann empfing er mit ihnen den tdlichen Streichs
Seine Gebeine ruhen im Dome zu F u l d a, wo ihm auch ein groes Denkmal errichtet ist mit der Inschrift:
Das Wort des Herrn whret in Ewigkeit."
Seit den Tagen der Jnger Christi hat kein Glaubensbote segensreicher gewirkt als Bonifazius. Der Gtterglaube erblate vordem Lichte des Christentums und entwich, wo dieses erschien, immer mehr in die Abgeschiedenheit entlegener Heiden: er wurde zum Heiden tum. Spuren davon, z. B. der Glaube an Zauberei, blieben aber noch lange im Volke bemerkbar: nicht mit einem Male
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shne; Herzog Leopold selber fiel mit dem grten Teile seiner Panzerreiter unter ihren wuchtigen Schlgen.
150. Sigismund. Es war im Jahre der furchtbaren (Schlacht 1410-1437 bei T a n n e n b e r g im Preuenlande, wo der Deutschorden den Polen erlag, als Karls Iv. jngster Sohn Sigismund auf den deutschen Thron berufen ward. Der kluge und ttige Luxemburger war bereits Kurfürst von Brandenburg und durch Heirat auch König von Ungarn. Aber aus Geldverlegenheiten kam der verschwenderische Fürst zeitlebens nicht heraus. Seine ritterliche Gewandtheit war grer als seine Bildung; auf Fehler in der Sprache kam es ihm nicht an. Er regierte in einer bewegten Zeit; das Konzil von Konstanz, dessen Berufung er vermittelte, und die H u s s i t e n -kriege waren ihre bedeutendsten Ereignisse.
151. Das Konzil boxt Konstanz, 14141418. Gro war die Bedrngnis der Kirche. Nach der endlichen Rckkehr des ppstlichen Hofes in das verwaiste und heruntergekommene Rom traten Gegenppste in Avignon auf, und die Christenheit geriet in arge Verwirrung. Das Konzil wute die Einheit schlielich wiederherzustellen; ein neugewhlter Papst Martin V. bestieg den Apostolischen Stuhl.
Im fernen Bhmenlande hatte damals ein Lehrer der Theologie an der Hochschule von Prag, Johann H u s , durch Angriffe auf die kirchliche Lehre weithin die Geister erregt. Er verwarf besonders die ppstliche Gewalt; auch schulde man, so lehrte er,
keinem geistlichen oder weltlichen Obern Gehorsam, der eine Todsnde begangen habe.
Mit einem kniglichen Geleitbriefe erschien Hus jetzt zur Ber-antwortung in Konstanz. Er verweigerte den Widerruf feiner Lehr-stze; man schlo ihn deshalb aus der Kirche aus und berwies ihn dem weltlichen Gerichte. Nach dem geltenden Rechte stand auf Irrlehre der Feuertod. Hus erlitt die furchtbare Strafe standhaft vor den Toren der Stadt, und feine Afche wurde in den Rhein gestreut, 1415.
Gleichzeitig mit dem Konzil, dem glnzendsten des Mittelalters,
tagte in der Bodenfeestadt auch eine groe deutsche Frsten-verfammlung. Auf ihr bertrug Sigismund dem hohen zollernschen Burggrafen Friedrich von Nrnberg, dem Helfer bei feiner Wahl, die Kurmark Brandenburg, i Das war die Begrndung der Machtstellung des Hauses 141t) Hohenzollern fr die Zukunft.
152. Die Hussitenkriege, 14191486. Das Ende des Hus fhrte in Bhmen zu einer gewaltigen Volkserhebung. Seine Anhnger. die als Slawen das Deutschtum bitter h'aten, griffen zu den Waffen, wider den deutschen Erbfeind". Dreizehn deutsche Ratsherren wurden in Prag zum Fenster hinab in die Spiee der Menge
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Brandenburg Ungarn Konstanz Rom Avignon Prag Konstanz Rhein Prag
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dischen Städte wieder ab, und die Mailnder begannen rasch ihre Mauern herzustellen. Fast wie ein Flchtling mute der Kaiser nach Deutschland heimziehen.
Unterwegs entging er nur durch die Treue eines Ritters, mit Namen Hermann von Siebeneichen, einem Anschlage der Brger von Susa. Diese wollten ihn nachts berfallen. Aber Hermann, der den Plan erfahren hatte, verhalf dem Kaiser, indem er ihn als Diener verkleidete, zur Flucht. Er aber legte sich in Friedrichs Schlafgemach zur Ruhe nieder. Als nun die Treulosen hereinbrachen, fanden sie nicht den Kaiser, sondern den Ritter. Er war bereit, fr seinen Herrn zu sterben. Durch diese Treue beschmt, zog die Rotte wieder ab.
3. Heinrichs des Lwen Schuld und Strafe. Auf dem neuen Zuge wider die Lombarden war der Kaiser in einer bedrngten Lage. Denn sein Heer war gering. Da entbot er seinen Vetter, den mchti-gen Heinrich den Lwen aus dem Geschlechte der W e l f e n , der die Herzogtmer Bayern und Sachsen hatte, zum Beistande. Aber dieser weigerte sich, ihm in Italien zu dienen. In einem Alpendorfe standen sich die beiden Vettern gegenber. Friedrich tat in seiner Bedrngnis vor dem Herzoge sogar einen Fufall: Verla mich nicht", so flehte er, in der Stunde der Gefahr!" Aber es war um-sonst. Da fate die Kaiserin Beatrix den Knienden bei der Hand und sprach: Stehet auf, mein Gemahl? Gott wird euch helfen, wenn ihr einst dieses Tages und dieses Hochmutes gedenket!" Friedrich zog nun allein in den Kampf. Aber bei L e g n n o wurde er 1176 von den lombardischen Stdten gnzlich geschlagen; er selbst strzte mit dem Pferde und erreichte erst nach einigen Tagen seine flchtigen Ritter, die ihn schon fr tot hielten. Da entschlo er sich, nachzugeben. Er vershnte sich zu Venedig mit dem Papste, der ihn gerhrt umarmte, und gestand den lombardischen Stdten das Recht zu, selbst ihre Brgermeister zu whlen.
der den ungehorsamen Heinrich erging jetzt die Strafe. Er sollte sich vor einem Reichstage rechtfertigen, blieb aber ohne weiteres aus. Deshalb wurde er durch das Urteil der Fürsten seiner Herzog-tmer entsetzt; Bayern erhielt der kaisertreue Otto von Wittelsbach, dessen Geschlecht in diesem Lande noch heute regiert; Sachsen wurde unter verschiedene Fürsten geteilt. Vergeblich wehrte sich Heinrich; als er sich von allen verlassen sah, bat er in Erfurt den Kaiser kniefllig um Gnade. Friedrich schlo ihn bewegt in seine Arme. O du Unseliger!" sprach er, bist du nicht selbst die Ursache deines Sturzes?" Heinrich mute auf lange Zeit in die Verbannung gehen und erhielt nur seine Stammlande Braunschweig und Lneburg wieder
4. Heinrich des Lwen Tod. Der gestrzte Welfenherzog hatte wie eine schne berlieferung meldet, als treuen Begleiter einer
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Esar flammte aus einer vornehmen Familie. Sorgfltig enoa ihn feine Mutter Auria, die er sehr lieb hatte. Frh erkannte man ferne groe Begabung. Sie erfllte ihn aber auch mit hohem Selbstgefhl, und ein starker Ehrgeiz beherrschte ihn. Seeruber, die ihn ernst gefangen genommen hatten, forderten ihm 20 Talente, fast
Julius Csar.
90 000 Mark, Lsegeld ab. Was," rief er entrstet, fr mich, Julius Csar, nur 20 Talente? Nein, 50 sollt ihr haben?" Bis das Geld herbeigeschafft war, hielten die Ruber ihn in Gefangenschaft, aber er behandelte sie fo, als wenn er ihr Herr und sie seine Sklaven seien. Nicht gern duldete er jemanden der sich. Einst kam er durch ein elendes Dorf. Lieber mchte ich," rief er aus, hier der Erste als in Rom der Zweite fein!" Rafch schwang er sich zu hohen
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Allein es fehlte ihm der Beruf zum Klosterleben, und er fand daher keine Ruhe. Auf Empfehlung seines Ordensobern S t a u p i tz berief ihn 1508 der Landesherr, Kurfürst Friedrich von Sachsen an die neugegrndete Hochschule in Wittenberg. Im Jahre 1511 reiste Luther in Angelegenheiten seines Ordens nach Rom Zurckgekehrt wurde er Doktor der Heiligen Schrift" und bald darauf auch Prediger an der Schlokirche von Wittenberg.
3. Die Reformation. Um jene Zeit sa au dem ppstlichen Stuhle der kunstsinnige Papst Leo X. Er begann den Bau der jetzigen Peterskirche und erteilte allen denen, die fr den notwen-digert Neubau ein Almosen an Geldspenden wrden, einen Abla: man versteht darunter einen Nachla der frher blichen kirchlichen Sndenstrafen gegen ein bestimmtes gutes Werk, z. B. ein Almosen, wobei die Kirche aufrichtige Reue der die begangenen Snden zur Bedingung macht. Weil die Zeit weltlich gesinnt war, so konnte es geschehen, da viele Menschen bei der Verkndigung des Ab-lasses zu dem Glauben kamen, als ob die kirchliche Bedingung der Reue nicht notwendig sei.
1 ^17 Es war nun am 31. Oktober, tags vor Allerheiligen,
' als Luther einen Zettel mit 95 Streitstzen an die Tr der Wittenberger Schlokirche anschlug, worin er gegen die Verkndiger des Ablasses auftrat. Die Stze, die rasch Verbreitung fanden, wurden dem Papste vorgelegt. Er erklrte eine Anzahl von Lehren, die in den weiteren Schriften Luthers enthalten waren, fr falsch, und dieser wurde von dem Kardinal Cajetan in Augsburg ausge-fordert, sie zu widerrufen. Luther tat es nicht und legte schriftlich Berufung an den Papst ein. Der ppstliche Kammerherr Miltiz bewog ihn aber dann bei einer Unterredung in Altenburg zu dem Ver-sprechen, zu schweigen, wenn auch seinen Gegnern Schweigen ge-boten wrde. Da forderte einer von diesen, der Professor Eck, Luthers Freund Karlstadt zu einem ffentlichen Religionsgesprch in Leipzig auf, an dem auch Luther teilnahm. Der Redestreit verlief ohne Einigung. Auf Ecks Betreiben verlangte jetzt ein ppst-liches Schreiben von Luther, er solle seine abweichenden Lehr-Meinungen binnen 60 Tagen widerrufen; sonst wrde er gebannt, d. h. aus der Kirche ausgeschlossen werden. Luther weigerte sich aber. Er begab sich vielmehr an einem Dezembertage 1520 vor das Tor von Wittenberg und verbrannte im Angesichte des Volkes das ppstliche Schreiben. Durch diesen Schritt sagte er sich von der katholischen Kirche los, und von jetzt an trat er ffentlich gegen Papst und Kirche auf.
K'aiser Karl V., der Enkel und Nachfolger Maximilians, berief bald darauf einen Reichstag nach der alten Stadt Worms. Hie,
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sollte auch die Sache Luthers verhandelt werden. Auf kaiserliche Vorladung erschien dieser persnlich. Er lehnte aber den Widerruf seiner Lehre ab und verlie dann die Stadt. Karl - cqi erklrte nun durch das sogenannte Wormser Edikt (= Erla) Luther in die A ch t, so da jedermann auf ihn achten", d. h. ihn verfolgen drfe; seine Schriften wurden verboten. Aber Luthers frstlicher Landesherr von Sachsen lie den Gechteten auf die Wartburg in Sicherheit bringen. Dort lebteluthereme Zeitlang vei-kleidet als Jun-ker Jrg" (Ge-org); er beschftigte sich damit,
die Bibel in das Deutsche zu bersetzen.
Die Kam-mer, in der er wohnte, ist noch in dem dama-(igen Zustande erhalten.
Spter wohnte Luther meist in Wittenberg; hier verheiratete er sich mit Katha-rina von Bora,
die frher auch , t. , x m ,
Zutfjtc auf i>er Wartburg.
in einem Orden
gewesen war. Er verfate einen Katechismus und breitete in Wort und Schrift seine Lehre aus. Sein bedeutendster Gehilfe war der Wittenberger Professor Philipp Melanchth o n. Die Anhnger Luthers nannte man in Deutschland-P rote ft ante n. Im Jahre 1530 entstand, uls Zusammenfassung ihres Glaubens das sogenannte Augsburgische Bekenntnis. Nach man-cherlei Unruhen im Reiche erhielten sie endlich durch den * Augsburger Religionsfrieden freie Religionsbung im Reiche.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Philipp_Melanchth Philipp
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Und dann des Hohenstaufen erbitterte Kämpfe mit den aufsässigen Städten der Lombardei, sein Ringen mit dem reichen, mächtigen Mailand! Auf dem ersten „Römerzuge" mit der Kaiserkrone geschmückt, zwingt Friedrich in neuer Fahrt die stolze Lombardeustadt zur Anerkennung seiner kaiserlichen Rechte; auf den „ronkalischen Feldern" bei Piacenza, wo die deutschen Studenten von Bologna ihren Herrn begrüßen, erklärt er dann feierlich die Unumschränktheit seiner Gewalt. Aber die „königlichen Kaufleute" von Mailand verlachen in altem Übermut seine Dekrete.
Da legt er sich ergrimmt vor die Mauern der trotzigen Stadt, und der Hunger zwingt sie zur Übergabe, 1162. Welch ein Schauspiel ! Nie ist eine Unterwerfung demütigender geschehen.
„Am ersten Tage des März", so berichtet als Augenzeuge der kaiserliche Notar Burchard, „erschienen die Konsuln ^Bürgermeister] der Mailänder mit anderen Edlen, gegen 20 an der Zahl, kniend, mit bloßen Schwertern auf dem Nacken, vor dem ganzen Hofe, ergaben sich und ihre Stadt ibrem Herrn, dem Kaiser, und leisteten die ihnen oorgeschrtebeiten Eide. Wiederum am darauffolgenden Sonntag, an dem [in den Kirchen] gesungen wurde: „Gedenke deiner Milde, o Herr!" kamen mehr denn 300 ganz erlesene Ritter der Mailänder mit den Konsuln, sielen vor dem Kaiser, der auf seinem Throne saß, nieder, flehten um sein Erbarmen, übergaben die Schlüssel der Stadt sowie von allen Toren und Abteilungen die 36 Hauptfahnen und leisteten selbst die gleichen Eide wie die Konsuln. Hieraus am Dienstag kam das Volk mit dem Earrocium, was bei uns Standarte heißt, und mit der übrigen Ritterschar und überbrachte die Fahnen aller Stadtviertel, an Zahl über 100. Der Reihe nach zogen sie nach Neu-Lodi bis vor deu Palast des Kaisers. Sobald dieser aus seinem Throne von ihnen erblickt wurde, stießen die Trompeter, welche auf dem Fahnenwagen standen, noch einmal mit Macht in ihre ehernen Posaunen. Es war der Grabgesang ihres Hochmuts. Sobald die Töne verklungen waren, wurden die Posaunen dem Kaiser übergeben. Darauf traten die Vorsteher der einzelnen Stadtviertel an den Kaiser heran, bekannten ihre Schuld und legten ihre Fahnen der Reihe nach von der ersten bis zur letzten nieder. Noch stand der Fahnenwagen, bewehrt mit starken Eichenbohlen und zur Verteidigung ivohl ausgerüstet und mit Eisen auf das stärkste beschlagen. In seiner Mitte erhob sich ein schlanker Mastbaum, von unten bis zur Spitze mit Eisen, Riemen und Stricken auf das festeste umwunden. Auf der Spitze ragte ein Kreuz, in dessen innerem Teile der heilige Ambrosius abgebildet war, vor sich blickend und Segen spendend, wohin eben der Wagen sich wandte. Nach Übergabe aller Ehrenzeichen der Mailänder kam zuletzt dieser Wagen heran, um selbst auch sein Haupt zu neigen. Sein Lenker senkte kunstvoll jenes ganze Gerüst und jenen Mastbanm bis zur Erde, so daß wir, die wir neben dem Throne des Kaisers standen, den Zusammensturz des Gerüstes befürchtend erbebten. Doch der herabgesenkte Mastbaum fiel weder, noch erhob er sich, bis der Kaiser die Fahne von der Spitze löste und den Wagen wieder ausrichten und als einen unterjochter: dastehen ließ. Da fielen Krieger und Volk einmütig auf ihr Antlitz, wehklagten und flehten um Erbarmen. Als hierauf
Zurbonsen, Geschichte, Teil Vii.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Burchard